Premiere “Prinz Schweinehirt” in Wildpoldsried:
Was würde ein Prinz tun, wenn er von seiner Liebsten verschmäht wird?
Aufgeben – Nein, in diesem Märchen nicht, er versucht lieber seine Auserwählte eines Besseren
zu belehren. “Hochmut kommt vor dem Fall”, wie es in der Bibel heißt und so will Prinz Adelino
von Mandolo (Markus Schlecht) die verwöhnte und hochmütige Prinzessin Tausendschön (Tina
Reiter) von ihrem abwertenden und ignoranten Denken lösen.
Eva Köllner und Gisela Stephan inszenieren für das Theater Wildpoldsried “Prinz Schweinehirt”,
ein Märchen frei nach H.C.Andersen.
Die Darsteller sind in höfische Gewänder und Masken
gekleidet und das Bühnenbild stellt ein herrlich buntes Königreich dar.
Mit Tanzeinlagen durch die Schweinchen, poppigen Musikstücken (von Niklas Köllner) und
Gesang von Yvonne Zengerle, die auch in Ihrer Rolle als skuriller Kanzler überzeugt, begeistert
das Stück Groß und Klein. “Prinz Schweinehirt” spielt im Königreich Leubasthal bei Kaiser
Windelin (Helmut Hausner) und Kaiserin Wildfriede (Alexandra Hübner), in einer Mischung aus
Elementen der heutigen Zeit und des Rokoko.
Durch die Prinzessin und ihre Hofdamen Pusteblume, Hortensie, Gänseblümchen und
Liebstöckel (Julia Sonnleitner, Franziska Reichart, Denise Kuisle, Jana Pfingstl), die ihr an
Arroganz und Hochmut in nichts nachstehen, wird man immer wieder zum Lachen bewegt.
Die Schauspieler schaffen es ihre Charaktere bis ins kleinste Detail klischeehaft und humorvoll
darzustellen, wie die Pagen (Hannah Herz und Uwe Besserer) oder Brumbasso, (Roger
Quadflieg)dem Diener des Prinzen, mit seinem köstlich überzogenen Dialekt.
Jedoch soll dieses Märchen das Publikum nicht nur zum Lachen, sondern auch zum
Nachdenken anregen und Kritik üben am Verhalten der Menschen. Im Fokus steht dabei der
Hochmut und die Arroganz der besser gestellten Gesellschaft.
Auch dieses Jahr weiß das Theater Wildpoldsried wieder mit einer humorvollen, lehrreichen und
aberwitzig charmanten Inszenierung zu überzeugen.