Das Theater Wildpoldsried

Theater Wildpoldsried – wie sind wir am besten zu charakterisieren?

Wir verstehen uns als eine bunte Gruppe talentierter und begeisterter Schauspieler, von jung und alt, die mit viel Liebe und Engagement ihr Hobby – Geschichten auf die Bühne zu bringen – realisieren. Begonnen hat alles beim volkstümlichen Theater – und zwar bereits im Jahr 1925 wurde in Wildpoldsried auf privater Ebene Theater gespielt. Anton Scheufele hieß der Initiator, der mit selbst verfassten Theaterstücken und seinem Laien-Theater mit den Stücken „Alpenglühn“ ‚ „Heimatglocken“ und „Die drei Dorfheiligen“ an die Öffentlichkeit trat.

Alpenglühen 1925 Erstaufführung

Alpenglühen 1925 Erstaufführung

Nach dem Krieg war es wieder Scheufele,der das Theaterspiel neu aufleben ließ.Er überlegte sogar, Freilichtspiele im Bereich der sog. „Wanne“ aufzuführen, zog es aber dann doch vor weiter im Saale aufzutreten. Als Spiellokal diente damals der Gasthof „Adler„.

Im Jahr 1959 begann eine neue Aera der Laienspielgruppe,als Scheufele die Leitung der Dorfbühne in die Hände von Hermann Kistler legte. Dieser inszenierte, mit zum Teil neuen Spielern, weitere Theaterstücke, ehe er mit seiner Spielgruppe im Jahr 1961 dem SSV Wildpoldsried als Abteilung beitrat.

Als Abteilungsleiter in die Vorstandschaft berufen, brachte er in den folgenden Jahren u.a. die Stücke „Der Meisterlügner“ und „Der scheinheilige Florian“ zur Aufführung. Gespielt wurde jetzt im Vereinslokal Gasthaus „Hirsch“.

                        
Der Gemeinderat auf Urlaubsreise 1976

Der Gemeinderat auf
Urlaubsreise 1976

                                       
Heimatglocken 1992

Heimatglocken 1992

 

 

 

 

 

Neben den zahlreichen Theaterstücken erfreute diese Abteilung die Bevölkerung mit ihren Auftritten bei vielen anderen SSV-Veranstaltungen, wie Faschingsbällen, Weihnachtsfeiern und Altennachmittagen. In den 70er Jahren, als die Aufführungen auf der neugestalteten Bühne in der Aula der Volksschule Wildpoldsried stattfanden, erlebte die Theaterabteilung einen neuen Aufschwung. Das ländliche Lustspiel „Ferien auf dem Bauernhof“ oder „Der Gemeinderat auf Urlaubsreise“ waren ebenso erfolgreich wie „Die hölzerne Jungfrau“ oder „Die Jungesellensteuer“.

Den wohl größten Erfolg verbuchte die Laien-Bühne des SSV im Jahr 1983. Mit dem Stück „Dr gschleckate Deifl“ wurde der 1. Preis beim Schwäbischen Mundartwettbewerb „- gschwätzt -gschpielt – gschrieba -„auf Bezirksebene gewonnen.

Als Lohn für diese überragende Leistung durfte die erfolgreiche Gruppe mit ihrem Stück in der Komödie in Augsburg auftreten.

Im Jahr 1986 übernahm dann Siegfried Stephan die Leitung der Theaterabteilung um sie 1989 an Eva Köllner zu übergeben.
Von 1983 – 1990 wurden nicht weniger als neun abendfüllende Theaterstücke aufgeführt. Am erfolgreichsten war dabei Scheufeles altes Heimatstück „Alpenglühn“, das im Jahr 1988 wieder zur Aufführung kam. In wochenlanger Arbeit wurde in die Turnhalle eine neue Bühne installiert, die dem Stück den nötigen Rahmen gab. Der Erfolg war umwerfend und bestärkte die Theaterspieler in ihrer Meinung, künftig immer in der Turnhalle zu spielen. „Einmal Himmel und zurück“ und „Möglich isch alles“ rundeten 1990 ein sehr erfolgreiches Jahrzehnt der SSV-Theatergruppe ab. Aber die Motivation der Theaterleute hielt an. Gleich zu Beginn des neuen Jahrzehnts lockte ein weiteres Stück von Anton Scheufele, „Heimatglocken“, zahlreiche Besucher in das neue Spiellokal. Bei über 40 Mitwirkenden sprengte dieses Heimatstück den sonst üblichen Rahmen.

Ein Weihnachtsspiel besonderer Art erlebten die Zuschauer, als auf der Ruine Wolkenberg die Herbergsuche von der SSV-Theatergruppe unter freiem Himmel gespielt wurde.

Es folgten weitere Produktionen der erfolgreichen Amateur-Theatergruppe um Eva Köllner: „Anton und Antonia“, die „Vierzehn Nothelfer“, Hollunderwein kann tödlich sein“ (die schwäbische Fassung von „Arsen und Spitzenhäubchen“) „Der Arme Millionär“ oder im Jahr 2001 „PorzellanFraktur“. Dann begannen die Vorbereitungen für das bisher wohl umfangreichste Projekt mit ca. 70 Mitwirkenden. 2003 wurde mit rießigem Erfolg das Musical „Dance it dirty“ aufgeführt. Seit dieser Zeit gibt es auch eine erfolgreiche Tanzgruppe, die „Las Bailadoras“ die so manchen Faschingsball oder andere Veranstaltungen bereichern.

Es folgten „Currywurst mit Pommes“ im Mai 2004

und „Eine schöne Bescherung“ im Dezember 2005. Seit 1993 sind wir Mitglied im Verband Bayerischer Amateurtheater. Zahlreiche Kurse zur Weiterbildung in den verschiedensten Bereichen des Theaterspiels werden besucht. Auch die Weiterbildungen des Bezirks Schwaben in Irrsee werden gerne wahrgenommen. Im Laufe der Jahre erfolgte eine konsequente Weiterentwicklung über Boulevardtheater mit Hintergrund, Kriminalkomödien, Musiktheater, Satiren sowie Kabarett. Großer Wert wird auf die Nachwuchsarbeit gelegt, was zahlreiche Aufführungen unseres Kinder- und Jugendtheaters, der Gauklergruppe oder den Jugend-Tanzgruppen beweisen. Das weihnachtliche Kindertheater ist obligatorisch und 2004 konnte sogar ein selbstgeschriebenes Kinder-Musical „Lou im Wunderland“ aufgeführt werden. Mit unzähligen Sketche und Einlagen bereichern Wildpoldsrieder Theaterspieler öffentliche Veranstaltungen im Dorf und außerorts.